Bericht in Punkt RBW – Das Wirtschaftsmagazin für den Rheinisch-Bergischen Kreis, Nr. 58-2.2014
Kölner Stadtanzeiger vom 28.02.2013, „Ehrenfeld mal nur auf Englisch“
www.ksta.de/ehrenfeld/stadtfuehrung-ehrenfeld-mal-nur-auf-englisch,15187506,21997492.html
BLZ vom 12.09.2012
Englisch lernen „on the road”
www.rundschau-online.de/rhein-berg/touren-englisch-lernen–on-the-road-,16064474,17229298.html
Kölner Stadt-Anzeiger: Englisch-Tour durch Bensberg
www.ksta.de/bergisch-gladbach/sprachtraining-englisch-tour-durch-bensberg,15189226,20165818.html
Bericht in der BLZ vom 07.09.2011
„Do you need an English Update?”
Mutbürger: Teacher to rent – Englischkurs für Business und Freizeit
Interview | Jan Haas – 28. Januar 2014
„Ich
bin nicht dafür da, damit Leute ihre Zeit absitzen“
Elinor Maiß, Englischlehrerin geht mit ihren Kursen dahin, wo ihre Kunden am besten lernen. Das kann das Telefon, der Computer, oder ein Stadtspaziergang sein.
Mutbürger:
Hallo Frau Maiß, Ihr Unternehmen heißt "Teacher to rent". Wer das mit "Lehrer in Rente" übersetzt, sollte dringend mal einen Kurs bei Ihnen buchen, oder?
Maiß: Um Gotteswillen, ja, der sollte sich melden. Ich nehme auch Anfänger. Aber eigentlich richtet sich mein Angebot für den Englischkurs an Leute, die in der Schule Englisch hatten und es
wieder aktivieren möchten. Ich will ihnen die Angst nehmen und sie konversationsfähig machen.
Wo kann man
hingehen, wenn man bei Ihnen Englisch lernen will?
Sie müssen eigentlich nirgendwo hingehen, denn ich richte mich da ganz nach meinen Schülern. Ich unterrichte am Telefon Einzelpersonen und Gruppen. Aber die Leute können auch bei einem
Stadtspaziergang ihr Englisch trainieren. Und bald können sie auch Webinare buchen, dann läuft das alles über den Computer.
Machen Sie
das ganz alleine?
Ja, als ich mit den Kursen für andere Schulen aufgehört habe, wusste ich, ab jetzt habe ich niemanden mehr im Rücken und bin ganz auf mich alleine gestellt. Bei der Volkshochschule ging's ja
höchstens darum, kommt der Kurs zustande oder nicht. Aber jetzt musste ich mich selbst um meine Schüler bemühen. Aber das war es ja auch, was ich wollte.
Was hat
denn an der Volkshochschule genervt?
Die oft unmotivierten Kursteilnehmer, die sich für die immer gleichen Themen anmelden. Dann das immer gleiche Lernmaterial, die langweiligen Bücher. Ich hatte vorher schon versucht,
themenorientierte Kurse anzubieten, wie ich das ja heute recht erfolgreich mache. Aber das Volkshochschulklientel hat das nicht interessiert.
Lauter
Hausfrauen und Pensionäre?
Ja, zumindest viele davon. Ich bin eine ziemlich gute Englisch-Lehrerin, wenn Leute etwas lernen wollen. Aber wenn jemand nur seine Zeit absitzen will oder eben seine Freizeit füllt, ohne
irgendetwas erreichen zu wollen, dann bin ich nicht die Richtige, das habe ich gemerkt. Dazu musste ich aber erst über 50 Jahre werden. Und dann habe ich mich in die Selbständigkeit
gestürzt.
Wie kamen
Sie auf Ihr Konzept?
Es gab ein Erlebnis, als ich eigentlich noch ganz konventionell Kurse gegeben habe. Damals habe ich eine Anzeige aufgegeben und Gruppen-Kurse bei mir zu Hause angeboten. Die kamen dann allerdings
nicht zustande. Als die Anmeldephase schon lange vorbei war, hat eine Frau angerufen und wollte noch teilnehmen. Sie ließ sich nicht abweisen und so hatte ich meinen ersten Einzelkurs. Sie war
aber beruflich sehr angespannt und wir haben keine gemeinsamen Termine mehr gefunden. Irgendwann sagte sie dann: „Wissen Sie, eigentlich habe ich nur Zeit, wenn ich Auto fahre.“ Und dann hatte
ich die Eingebung zu sagen: „Lassen Sie uns arbeiten, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind.“ Das war mein erster Englischkurs am Telefon. Das lief dann so super, wie ich es mir nicht hätte
vorstellen können. Ich hatte ein ganz neues Format entdeckt.
Und Sie
lehren Englisch auf Stadtspaziergängen durch Köln.
Ja, diese Citywalks kommen sehr gut an. Wir treffen uns und dann heißt es "from now on only English." Und dann machen wir einen Spaziergang nicht zu Sehenswürdigkeiten, sondern zu Orten, die zum
Thema passen. Wenn ich etwa das Thema "Drinks" habe, dann gehen wir zu einer Kneipe, einem Tee-Laden und einer Rum-Degustation. Im Supermarkt reden wir über Austauschstoffe für Milch und über die
Bedeutung von Wasser. Ich bereite mich für diese Themen dann vorher immer akribisch vor.
Wer kommt
zu diesen Citywalks?
Das Bildungsbürgertum. Eher älter, die haben halt mehr Zeit. Viele Frauen sind dabei. Ich weiß nicht, ob das so bleibt, denn im Moment kommen viele Leute über Mundpropaganda. Da ist zum Beispiel
eine, die selbst einen englischsprachigen Partner hat, die bringt inzwischen ganz viele Leute mit.
Also haben
Sie wieder die Leute, die nur so zum Spaß lernen?
Ja auch, aber diese Spaziergänge sind etwas anderes. Ich muss mich da auch mit dem Thema auseinandersetzen, das ist zwar aufwändig, aber auch interessant. Allerdings, Sie haben schon Recht, ich
würde das auch gerne stärker für Unternehmen machen, die einen solchen Kurs als Incentive für ihre Mitarbeiter anbieten. Dann richte ich mich mit den Themen gerne nach den Kunden.
Was war
denn die größte Hürde bei Ihrer Gründung?
Das Marketing. Ich komme aus der Pädagogik. Von Marketing hatte ich natürlich keine Ahnung und musste mich erst mal einarbeiten. Das fällt mir auch immer noch schwer, obwohl ich schon viel an mir
gearbeitet habe, damit ich mich gut verkaufe.
Recherchen
für die Citywalks, Marketing, neue Kursformate. Das klingt nach ziemlich viel Arbeit.
Es ist viel mehr Arbeit als früher, aber es ist viel spannender. Meine Arbeit ist lebendiger, ich habe mit so vielen neuen Dingen zu tun, an die ich mich sonst nie herangetraut hätte. Ich bin
überhaupt kein Technikfreak, aber ich muss mich jetzt in meinem Alter mit so vielen Dingen beschäftigen, vor denen ich sonst Angst hätte. Heute steht zum Beispiel noch eine Menge auf dem
Programm: Ich muss Nacharbeiten zum letzten Citywalk erledigen, und schon den nächsten vorbereiten. Dann mit meinem Webmaster telefonieren, weil an meinem Internetauftritt noch einiges zu tun
ist. Und auch mein Profil bei Xing muss ich weiterentwickeln. Heute habe ich mal keinen Telefonkurs. Die Aufgaben ändern sich von Tag zu Tag, das ist ja das tolle.
Haben Sie
sich das selbst angeeignet?
Zum Teil, aber ich laufe, seit ich selbständig bin, mit sehr offenen Ohren und Augen durch die Welt. Wenn ich das Gefühl habe, da ist jemand, der mir helfen kann, dann frage ich den. Wenn man
alles alleine macht, dauert es halt ein bisschen länger. Auch weil ich natürlich jeden Fehler selbst machen muss.
Dafür weiß
man dann aber auch, dass es wirklich falsch war.
Ja, das stimmt. Es gibt Dinge, die hätte ich einem Berater nicht ohne weiteres abgekauft. Jetzt, wo ich manches selbst erfahren habe, bin ich auch für Ratschläge viel offener.
Wer berät
Sie denn?
Mein Partner, er ist ein guter Ratgeber. Er arbeitet in einer Behörde, hat aber oft von der anderen Seite mit Weiterbildungsinstitutionen zu tun und sagt mir dann immer, dass sehr viel
zusammenkommen muss, dass Firmen auf eine Akquise reagieren. Das liegt eben nicht nur an dem Angebot.
Sind Sie
denn ein guter Geschäftsführer?
Am Anfang habe ich blauäugig meine Preise gesetzt. Mein Partner ist Betriebswirt, der hat das dann mal durchgerechnet. Wie viel muss ich einnehmen, damit ich genug habe zum Leben und dann habe
ich gemerkt, das funktioniert so nicht und ich habe die Preise angehoben. Dadurch verliert man zum einen Kunden, aber es wurde auch klar, dass ich mit den Englischkursen stärker in den
Firmenbereich gehen muss, weil dort andere Preise akzeptiert werden. Dann fing eine neue Phase an.
Haben Sie
auch mal über Angestellte nachgedacht?
Zuerst nicht. Aber jetzt hatte ich aber schon zweimal Anfragen und war so perplex, dass überhaupt jemand für mich arbeiten möchte, dass ich erst keine Antwort wusste. Aber das Marketing und
die Kundengewinnung
würde ich
liebend gerne abgeben.
Lexware Blog: Interview im Internet - Mutbürger: Teacher to rent – Englischkurs für Business und Freizeit
Interview | Jan Haas – 28. Januar 2014 http://blog.meine-firma-und-ich.de/mutbuerger-teacher-rent-englischkurs-fuer-business-und-freizeit/